Viele Menschen fragen sich: Wie beantrage ich einen Pflegegrad? Was muss ich beachten und wie läuft das Verfahren ab? In diesem Beitrag erklären wir Ihnen einfach, Schritt für Schritt, wie Sie einen Pflegegrad für sich oder Ihre Angehörigen erfolgreich beantragen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Pflegegrad?
- Wann sollten Sie einen Pflegegrad beantragen?
- Pflegegrad beantragen – die Schritt-für-Schritt-Anleitung
- So läuft die Begutachtung ab
- Worauf sollten Sie achten?
- Was tun, wenn der Antrag abgelehnt wird?
- Fazit: Pflegegrad beantragen leicht gemacht
Was ist ein Pflegegrad?
Der Pflegegrad zeigt, wie viel Hilfe eine Person im Alltag braucht. Er reicht von 1 (geringer Bedarf) bis 5 (schwerste Beeinträchtigung). Je höher der Pflegegrad, desto mehr Unterstützung gibt es von der Pflegekasse – etwa für Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Tagespflege.
Mehr zu Pflegegraden und Leistungen erfahren Sie hier.
Wann sollten Sie einen Pflegegrad beantragen?
Stellen Sie einen Antrag, sobald Sie (oder Ihr Angehöriger) im Alltag oft Hilfe brauchen – z. B. beim Waschen, Anziehen, Essen, Gehen, im Haushalt oder bei der Orientierung. Auch bei Demenz oder nach einem Krankenhausaufenthalt kann ein Pflegegrad wichtig sein.
Pflegegrad beantragen – die Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Antrag stellen
Melden Sie sich bei Ihrer Pflegekasse. Das geht telefonisch, per E-Mail oder schriftlich – ein formloser Satz reicht:
„Hiermit beantrage ich einen Pflegegrad.“
Die Pflegekasse ist immer der Krankenversicherung angeschlossen.
2. Formular ausfüllen
Die Pflegekasse schickt Ihnen ein Formular. Füllen Sie es aus und schicken Sie es zurück.
3. Termin zur Begutachtung
Nach dem Antrag meldet sich der Medizinische Dienst (MD) oder bei Privatversicherten „Medicproof“. Sie vereinbaren einen Termin für die Begutachtung – meist bei Ihnen zu Hause.
4. Begutachtung vorbereiten
Notieren Sie, wobei Hilfe nötig ist. Führen Sie ein Pflegetagebuch. Sammeln Sie Arztberichte und machen Sie sich Notizen zu Einschränkungen und Hilfsmitteln.
5. Begutachtung
Eine Gutachterin oder ein Gutachter kommt vorbei und stellt Fragen zum Alltag:
- Wie klappt das Anziehen, Waschen, Gehen, Essen?
- Wie sieht es mit Orientierung und Alltagsbewältigung aus?
Auch Angehörige oder Pflegekräfte können dabei sein und Auskunft geben.
6. Pflegegrad-Bescheid abwarten
Sie bekommen nach einigen Wochen einen Bescheid von der Pflegekasse. Darin steht, welcher Pflegegrad zuerkannt wurde – oder ob der Antrag abgelehnt wurde.
So läuft die Begutachtung ab
- Der Gutachter oder die Gutachterin prüft alle Lebensbereiche (Körperpflege, Ernährung, Mobilität, geistige Fähigkeiten, Alltag).
- Sie oder Ihr Angehöriger können zeigen oder erzählen, wo Sie Unterstützung brauchen.
- Die Begutachtung dauert meist 1–2 Stunden.
- Machen Sie keine „Show“ – zeigen Sie die Realität, auch wenn es Ihnen unangenehm ist.
Tipp: Eine Checkliste zur Vorbereitung und ein Pflegetagebuch als Download finden Sie in unserem Blogbeitrag Pflegetagebuch Pflegegrad: So dokumentieren Sie Ihren Pflegebedarf richtig
Worauf sollten Sie achten?
- Machen Sie sich vorher Notizen.
- Lassen Sie nichts aus: Jede kleine Einschränkung zählt!
- Angehörige, Pflegedienst oder Tagespflege können beim Gespräch dabei sein und helfen, Fragen zu beantworten.
- Haben Sie keine Scheu, ehrlich über Probleme zu sprechen.
Weitere Tipps zur Entlastung im Pflegealltag gibt es im Blogbeitrag:
Pflegende Angehörige – Unterstützungsangebote & Entlastungsmöglichkeiten
Was tun, wenn der Antrag abgelehnt wird?
Wird kein oder ein zu niedriger Pflegegrad vergeben, können Sie innerhalb von vier Wochen Widerspruch einlegen. Schreiben Sie kurz, warum Sie nicht einverstanden sind und legen Sie neue Informationen, Berichte oder ein Pflegetagebuch bei.
Wie das funktioniert, erklärt die Verbraucherzentrale Schritt für Schritt.
Fazit: Pflegegrad beantragen leicht gemacht
Einen Pflegegrad zu beantragen, ist einfacher, als viele denken. Gehen Sie die Schritte nacheinander durch, bereiten Sie sich vor und holen Sie Hilfe, wenn Sie unsicher sind. Ein Pflegegrad bringt Unterstützung im Alltag, entlastet Angehörige und ermöglicht mehr Selbstständigkeit.
Wir beraten Sie gern:
Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns – wir helfen Ihnen Schritt für Schritt weiter und beantworten Ihre Fragen.
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✉️ E-Mail: pal@anbosa-homecare.de
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